Bin ich schön genug?

In Zeiten der Selbstoptimierung stellen sich viele Menschen diese Frage. Doch was halten wir für schön? Und wie kann man sich dem Druck entziehen?

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Schon seltsam, dass die meisten Menschen etwa die Schau­spielerin Amber Heard hübsch finden, nicht aber Danny DeVito. Gibt es allgemein­gültige Schönheits­kriterien, einen universellen Maßstab?

Schönheitschirurgen nennen gerne den Goldenen Schnitt als Schönheitsmaß: Ein Ver­hältnis von 1 (Major M) : 1,618 (Minor m) der Ober­lippe zur Unter­lippe lässt sich demnach häufig in Ge­sichtern ent­decken, die für hübsch befunden werden – und entspricht der berühmten Pro­portions­regel, die auch vielen Kunst­werken zugrunde liegt.

Schöne Menschen haben es leichter: Sie werden für intelligenter und vertrauenswürdiger gehalten, besser bezahlt und weniger bestraft. Dieses Phänomen wird unter anderem damit erklärt, dass unsere Gehirne Schönheit mit Tugend assoziieren; es ist unter dem Begriff pretty privilege bekannt.

ZEIT-Autor Daniel C. Schmidt hat einen Ort besucht, an dem sieben Tage die Woche am eigenen Körper gearbeitet wird, den Muscle Beach in Miami, ein kosten­loses Fitnes­studio direkt am Strand. Bodybuilding ist dort kein Sport, sondern ein Kampf­mittel gegen die eigene Selbst­zu­frieden­heit, beobachtet Schmidt.

Jede Frau hat eine Schön­heits­biografie, schreibt die Art-Direktorin der ZEIT Malin Schulz. Für sie ver­körperte die Schau­spielerin Romy Schneider die sinn­liche Macht der Schön­heit, aber auch das Wissen um deren Ver­gäng­lichkeit.

Schönheit ist neben dem Fliegen und der Un­sterb­lich­keit ein uralter Mensch­heits­traum. Wir kreieren Super-Avatare von uns auf Selfies, der richtige Winkel, das richtige Licht, noch ein Bild und noch eins. Wofür macht man das alles – für sich oder für andere?

Warum die Zahl der Schön­heits-OPs welt­weit steigt und warum der Anblick nicht­schöner Menschen zur Provo­kation ge­worden ist, lesen Sie in der aktuellen Ausgabe der ZEIT.

Sources

Credits

Text: Kim Lucia Rodoff, Daniel C. Schmidt, Malin Schulz
Titelbild: Maria Lourdes Babasasa, »Horizon«, 2023
Fotos: Scott McIntyre für DIE ZEIT (Muscle Beach); F. C. Gundlach (Romy Schneider, Hamburg 1961)/Stiftung F. C. Gundlach; Getty Images
Grafik: Jan Lichte für DIE ZEIT 
Grafik und Animation: Jan Schwochow
Produktion: Nele Justus, Christian Krug, Frederik Seeler

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